Der zweite Tag begann wie der Erste endete. Wie schon vermutet wurde es in den Morgenstunden sehr kalt und ich spürte ein leichten, aber arschkalten Luftzug. So war die Nacht schon um kurz nach sechs Uhr vorbei. Nachdem der obere Nachbar um halb Sieben bereits alle Rollläden lautstark aufzog und die ganze Zeit rumlief, hab ich mich mit steifen Nacken aus dem Bett gequält.
Die Zeit bis zum Mittag hab ich mit TV schauen und mit Rumspielen am Thermostat verbracht. Zum Glück ist das Bedienelement nicht wirklich kompliziert und mit dem Stichwort „Euro-Thermostat“ hab ich tatsächlich bei ELV und Conrad die passende Bedienungsanleitung gefunden. Kurzer Hand hab ich die Soll-Temperatur auf angenehme 30 °C hochgedreht.
Danach schnappte ich die Kamera und fuhr in Richtung Mattighofen, um ein Gespür für die Distanz und die Zeit zu bekommen. Zwei Ortschaften weiter gab’s gleich mal eine Umleitung. Beim Vorbeifahren sah es nach einem kleinem Markt auf der Hauptstraße aus. Da ich mich an geschätzten 1.000 parkenden Autos und an Hunderte von Besucher am Straßenrand vorbei drücken musste, war es wohl doch etwas größeres. Mein Weg führte mich dann weiter zum KTM Werk.
Das Gebäude für Lager und Vertrieb von Ersatzteilen.
Das neue Logistikzentrum.
Das neue Gebäude für die Motorsport-Abteilung.
Auf dem Rückweg parkte ich in der Innenstadt von Mattighofen, um mal gemütlich an den Schaufenster der Läden vorbeizuschlendern. Bei eiskaltem Wind lief ich zu der Kirche, die von weitem bereits zu sehen ist. Rund um die Kirche ist ein Friedhof, von dem man einen Blick teilweise auf Mattighofen und das direkt angrenzende Schalchen hat, irgendwie bizarr.
Danach lief ich auf der anderen Straßenseite zurück zum Auto und machte mich anschließend auf den Heimweg. Ich überlegte, ob ich mir den Markt oder was auch immer das war, noch anschauen soll. Aber der nervige Wind und der Gedanke das neue CAD-Programm zu erlernen hielten mich dann doch ab. Was ich natürlich nicht mehr gemacht hab ^^.
Zuhause angekommen sah ich einen mir noch unbekannten schwarzen Benz parken. Hätte ja mein Mitbewohner sein können, war es aber dann doch nicht. Ich hoffte, dass nun in der Wohnung die Temperatur angestiegen ist. Auch das war nicht der Fall, es blieb bei 21,5°C stehen, was aber niemals stimmen kann.
Anschließend machte ich mich auf Ursachenforschung, woher der Luftzug wohl kommen kann. Alle Fenster sind eigentlich relativ neu und nicht spürbar undicht. Nachdem ich mein Hand mal an alle Wände hielt, war schnell klar, das die eine Außenwand extrem kalt ist. Auch unter dem einen Fenster ist kein Heizkörper angebracht. So sinkt die kalte Luft an der Wand und am Fenster direkt auf das Bett ab und erzeugt den kalten Luftzug. Es blieb also nichts anderes übrig als die Bude umzuräumen. Dummerweise ist das Satellitenkabel vom Fernseher gerade mal 1,20 m lang, daher musste ich jetzt zunächst ein Kompromiss machen. Das Bett wird später dann noch umgedreht.
Nach der bitteren Niederlage der Adler im Eishockey kam auch mal der holländische Mitbewohner Adriaan. Laut seiner Visitenkarte ist er Head of Product Marketing, die hatte ich auf dem Esstisch gefunden. Nach zwei, drei Sätzen war der erste Smalltalk dann schon vorbei. Als ich mir später ein Stückchen Schokokuchen geholt hab, haben wir uns dann mal ein paar Minuten über die 24h von LeMans und sonstiges unterhalten. Mein Audi T-Shirt war da wohl ein guter Gesprächsöffner. Ich hatte ihn dann auch gefragt, was er bei KTM arbeitet. Seine Vier-Mann-Abteilung ist das Bindeglied zwischen F&E, Marketing und Vertrieb. Wenn das Marketing eine Anzeige mit technischen Daten erstellt, werden diese von ihm und sein Team geprüft oder die Infos eingeholt.
Der zweite Tag ist bald rum und morgen früh geht’s dann um 8:30 los. Bin gespannt was da auf mich zu kommt.